Hafenunterhaltung und Eigenleistung

Wassersportvereine ersetzen wiederkehrend benötigte Dienstleistungen durch die Eigenleistung der Mitglieder. Das ist die Idee einer Selbsthilfeorganisation und unterscheidet sie von ihren kommerziellen Verwandten, den Sportbootwerften und Marinas. Das Referenzmitglied eines Wassersportvereins ist daher handwerklich begabt und mit Metallberuf gesegnet. Heilpraktiker und Datenbankadministratoren sind häufig auch nette Leute, ihre Einsatzspektrum verengt sich gegenüber einem des Schweißens Kundigen durchaus spürbar. Werft-Hintergrund ist ideal, und Zugriff auf Material war früher ein klares Plus, wird aber insgesamt seltener, denn die Entindustrialisierung des Landes ist bereits weit vorangeschritten.

Die Balancierung zwischen der Inanspruchnahme von Dienstleistungen und der Eigenleistung wird insofern vom Können und auch der physischen Leistungsfähigkeit der Mitglieder beeinflusst. Mäht man den störrischen Uferbewuchs selbst? Wird der Außenborder intern gewartet? Werden Schwimmstege vereinsintern gefertigt? Das Eigenleistungs-Ideal kommt sicher an Grenzen, wenn es z.B. um die Vorhaltung von Autokränen geht. Damit ist das eigentliche Thema umrissen: Die Hafenunterhaltung des Liederkummer Schleusenfleets ist eigentlich zu teuer, um damit regelmäßig einen kommerziellen Dienstleister beauftragen zu können. Es gibt Stimmen, die sagen: Es ist eine Daueraufgabe, die der Verein selbst beherrschen sollte. Dann müsste es vornehmstes Ziel sein, die Entwicklung einer technischen Lösung mittelfristig herbeizuführen. Oder eine Vereinskooperation anzubahnen.

Spricht man die erfahreneren Vereinskameraden an, heißt es häufig: Haben wir schon alles versucht, ist zu aufwändig und nicht ausreichend effektiv. Die Feuerwehrspritze (der VW-Motor mit Kreiselpumpe) hat der Verein 2010 veräußert, zumal sich die Zündanlage etwas unzuverlässig gebärdete. Auf der anderen Seite zeigt der diesjährige Einsatz des Amphibien-Spülbootes, dass ein kräftiger Wasserinjektionsstrahl Beachtliches bewirken kann.

Illustrativ dazu ein Blick zu den Kollegen von der Seglervereinigung Reiherstieg, die in den Wintermonaten „Hafenrundfahren für Interessierte“ mit „My Nina“ im Hafen Holstenkaten bewerben.

Stabiler Rechen mit 14 Injektionsdüsen, hier angekippt….

….und hier in voller Größe

Saugrüssel mit Ansaugkorb am Bug

Feuerwehr-Kreiselpumpe auf dem Vorschiff, von einem Lombardini-Dieselaggregat angetrieben

Druckleitung, die zwischen der Kreiselpumpe….

….und dem oberen Stutzen des Rechens am Heck angeschlossen wird

Rechen ist mit Anhängerwinde absenkbar und seitlich schwenkbar

Drehpunkt und Anschlag des Rechens in Cockpitmitte (Manövrierbarkeit)